Eine Nacht ohne Dach

Nacht ohne Dach 2025 (Foto: Deborah Andrist)
Wie fühlt es sich an, wenn man kein warmes Bett und kein festes Dach über dem Kopf hat? Diese Frage stand im Zentrum der Aktion „Nacht ohne Dach“, die unsere Jugendgruppe Mitte September veranstaltet hat. Das Projekt stammt von der christlichen Entwicklungs- und Nothilfeorganisation Ena und möchte Jugendlichen einen kleinen Einblick geben, wie es vielen Gleichaltrigen in ärmeren Ländern tagtäglich ergeht.
Von Freitag auf Samstag schliefen die Jugendlichen im Pfarrhausgarten in selbstgebauten Hütten aus Karton. Am frühen Freitagabend ging es los: Ein Input von Ena vermittelte wertvolle Einblicke in die Lebensrealität von Menschen, die täglich mit Armut konfrontiert sind. Am Freitagabend wie auch am Samstagmorgen ging es vor allem um Austausch, coole Challenges und gemeinsames Erleben. So musste beispielsweise das Abendessen aus Abfallsäcken gefischt werden. Das Znacht wurde entweder mit selbstgebastelten Kartonlöffeln oder schlicht mit den Händen gegessen. Und als dann plötzlich der Kochtopf „verschwand“, wurde den Jugendlichen spielerisch vor Augen geführt, wie verletzlich das Leben in Armut sein kann, wenn selbst das Wenige noch verloren geht. Bald war klar, dass es nicht einfach nur eine gemütliche Übernachtung wird, sondern auch eine Herausforderung.

Beim Aufbau der Kartonunterkünfte war Teamarbeit gefragt. Viele Jugendlichen bauten miteinander an den Kartonhütten, diese reichten von kleinem Häuschen zu eher rudimentären Unterlagen. Die Nacht draussen war kühl, die Unterlagen hart und am Morgen wurden wir vom nassen Tau überrascht.

Trotz mancher Mühen war es ein starkes und gutes Gemeinschaftserlebnis. Zusammen lachen, bauen, frieren und lernen – das verbindet.

Jugendarbeiterin,
Deborah Andrist