Verantwortlich: Katrin Stalder
Bereitgestellt: 18.05.2022
Konflager 2022
Elf Konfirmanden mit klitzekleinen Augen und vier Leiter mit grosser Motivation fuhren an einem Samstagmorgen um 4.15h in Richtung England. Mit zwei Autos waren wir im Konvoi unterwegs: das rote Mutterschiff vorneweg, Rogers Rakete hinterher. Zusammen mit der aufgehenden Sonne erwärmten sich auch die Gemüter in den Vehikeln. So wurden etwa bald im Stau aus dem Fenster heraus vorbeifahrenden Autofahrern Capri-Sun-Getränke angeboten.
Die Zollbeamten vor der Fähre beäugten unsere Reisegesellschaft misstrauisch. Sie waren sich wohl unsicher, ob wir unsere Jugendlichen nicht am Ende in England zurücklassen wollten. Dabei stand das ausser Frage, denn unsere wertvollen Jugendlichen geben wir nicht her. Das Ziel war Five Oak Greens, ein beschauliches Dorf in der traditionellen Grafschaft Kent. Dort verbrachten wir sechs volle Tage miteinander. Das Thema des Lagers war Rassismus. Das Motto hiess „(G)race“, weil Gottes Gnade grösser ist als diese Menschenverachtung. Durch Jesus Christus sind alle Christen miteinander verbunden. Das ist unabhängig davon, wie wir aussehen, welche Hautfarbe wir haben oder woher wir kommen. Wir können uns sogar wie Geschwister als „Bruder“ und „Schwester“ anreden. In Abraham haben wir nämlich den gleichen geistlichen Vorfahren. Diese und andere Erkenntnisse besprachen wir morgens in Kleingruppen. Davor las jeder in der Bibel, wir sangen und ein Leiter führte in das Thema ein. Die neuen Gedanken flossen dann in die Vorbereitung des Konfirmationsgottesdienstes ein, den die Konfirmanden mitgestalten. Gemeinsame Aktionen prägten das Lagerleben.
Zwei Gottesdienste besuchten wir und unterhielten uns mit Einheimischen. Zu unserem Thema „(G)race“ sahen wir uns den Film „The Hate U Give“ an. Der Film behandelt die Polizeigewalt gegen Afroamerikaner in den USA aus verschiedenen Perspektiven. Wir durchwanderten die Häuserschluchten Londons und spielten Ultimate Frisbee auf einem Fussballplatz. Ein paar Jugendliche liefen gegen englische Kinder Wettrennen. Wir assen Sandwichs in Sandwich und die Hartgesottenen sprangen schreiend ins Meer. Mehrmals gingen im Gesellschaftsspiel „Werwölfe“ hungrige Halbmenschen im Lager umher. Mafiosi, korrupte Polizei aus Sizilien sowie einen theatralisch inszenierten Mord erlebten wir bei einem Krimidinner. An einem Abend beantworteten die Leiter offen und ehrlich alle Fragen, die den Jugendlichen einfielen. Für die Mahlzeiten halfen die Jugendlichen beim Grosseinkauf und Zubereiten des Essens. Das Kochen wurde oft zu einer geselligen Aktion und die Stimme von Bruno Mars sorgte für beste Stimmung. Als Gruppe achteten wir aufeinander und liessen niemanden und nichts zurück. Einmal vergass einer aus dem roten Mutterschiff seinen Tagesrucksack auf dem Parkplatz. Ein anderer aus Rogers Rakete sah es und rief es nach vorne. Durch das Walkie-Talkie wurde der sofortige Stopp der Kolonne verlangt, was prompt geschah. Der Tagesrucksack wurde eingesammelt und es ging weiter. Einer der geisterfüllten Momente war der Abendmahlsgottesdienst. Den hat unser Pfarrer Franco in der All Saints Church in Tudeley organisiert. Die Kirche lag in der Nähe von unserer Unterkunft. Sie war klein und unscheinbar. Die Fenster dort wurden faszinierenderweise von Marc Chagall kreiert, motiviert durch eine tragische Geschichte. Der Kirchraum sah passend zu der Geschichte aus, als würde er im Blau schwimmen. Wir sassen mittendrin und dachten an Jesus, wie er bereit war, für uns zu leiden. Danke dafür, Jesus. Am darauffolgenden Samstag fuhren wir die 1000 Kilometer wieder zurück, inklusive Autokaraoke.
Das Konfirmandenlager bot den Jugendlichen und den Leitern an, den Glauben zu entdecken und zu vertiefen. Genau so, wie wir es in unserem Leitbild anstreben. Mit diesen Konfirmanden und Leitern würde ich gerne wieder in so ein Lager fahren. Da ist es fast schade, dass sie nur einmal im Leben konfirmiert werden. Gott sei Dank haben wir unsere Gemeindeferienwoche. Dort können wir uns auch intensiv austauschen und zusammenleben.
Benni Limbeck
Zwei Gottesdienste besuchten wir und unterhielten uns mit Einheimischen. Zu unserem Thema „(G)race“ sahen wir uns den Film „The Hate U Give“ an. Der Film behandelt die Polizeigewalt gegen Afroamerikaner in den USA aus verschiedenen Perspektiven. Wir durchwanderten die Häuserschluchten Londons und spielten Ultimate Frisbee auf einem Fussballplatz. Ein paar Jugendliche liefen gegen englische Kinder Wettrennen. Wir assen Sandwichs in Sandwich und die Hartgesottenen sprangen schreiend ins Meer. Mehrmals gingen im Gesellschaftsspiel „Werwölfe“ hungrige Halbmenschen im Lager umher. Mafiosi, korrupte Polizei aus Sizilien sowie einen theatralisch inszenierten Mord erlebten wir bei einem Krimidinner. An einem Abend beantworteten die Leiter offen und ehrlich alle Fragen, die den Jugendlichen einfielen. Für die Mahlzeiten halfen die Jugendlichen beim Grosseinkauf und Zubereiten des Essens. Das Kochen wurde oft zu einer geselligen Aktion und die Stimme von Bruno Mars sorgte für beste Stimmung. Als Gruppe achteten wir aufeinander und liessen niemanden und nichts zurück. Einmal vergass einer aus dem roten Mutterschiff seinen Tagesrucksack auf dem Parkplatz. Ein anderer aus Rogers Rakete sah es und rief es nach vorne. Durch das Walkie-Talkie wurde der sofortige Stopp der Kolonne verlangt, was prompt geschah. Der Tagesrucksack wurde eingesammelt und es ging weiter. Einer der geisterfüllten Momente war der Abendmahlsgottesdienst. Den hat unser Pfarrer Franco in der All Saints Church in Tudeley organisiert. Die Kirche lag in der Nähe von unserer Unterkunft. Sie war klein und unscheinbar. Die Fenster dort wurden faszinierenderweise von Marc Chagall kreiert, motiviert durch eine tragische Geschichte. Der Kirchraum sah passend zu der Geschichte aus, als würde er im Blau schwimmen. Wir sassen mittendrin und dachten an Jesus, wie er bereit war, für uns zu leiden. Danke dafür, Jesus. Am darauffolgenden Samstag fuhren wir die 1000 Kilometer wieder zurück, inklusive Autokaraoke.
Das Konfirmandenlager bot den Jugendlichen und den Leitern an, den Glauben zu entdecken und zu vertiefen. Genau so, wie wir es in unserem Leitbild anstreben. Mit diesen Konfirmanden und Leitern würde ich gerne wieder in so ein Lager fahren. Da ist es fast schade, dass sie nur einmal im Leben konfirmiert werden. Gott sei Dank haben wir unsere Gemeindeferienwoche. Dort können wir uns auch intensiv austauschen und zusammenleben.
Benni Limbeck