Verantwortlich: Katrin Stalder
Bereitgestellt: 23.02.2023
Wen (oder was) suche ich?
„Wie wird sich das Leben im Quartier verändern?“, denke ich, wenn ich ein nahes Bauprofil sehe. „Sollte ich mir endlich mal neue Kleidung kaufen?“ „Und wie soll ich auf Krieg, Klimakrise und andere Krisen reagieren?“
Katrin Stalder,
Es gibt so viele Dinge, die mich traurig machen; so viele Dinge, die mir Abgründe zeigen und Dinge, die mich sprachlos machen. Mal betreffen sie mich persönlich, mal nehme ich sie wahr oder sie werden mir einfach zugetragen. „Was kann unsere Welt endlich mal wieder in Ordnung bringen?“, frage ich mich dabei wahrscheinlich nicht als einziger. Obwohl ich weiss, dass unsere Welt wohl nie ganz in Ordnung war. Denn auch „früher“ gab es neben einigen Blütezeiten genügend Krisenzeiten: Wirtschaftlich, politisch und persönlich. Wer oder was kann uns retten? Wer oder was kann mich retten? Ist es Stärke oder Popularität, Rückzug oder Angriff? Und überhaupt: Wer zeigt uns, was das Richtige ist? Wurden wir Menschen nicht schon oft genug verführt? Haben wir uns nicht oft genug schon verirrt?
„Wen sucht ihr?“, fragt auch das fünfte Bild unserer Bilderreihe zur Fasten- oder Passionszeit, die uns der Künstler Ernest Hiltenbrand gemalt hat. Ab 22. Februar laden diese Bilder uns wieder ein, uns in der tagsüber geöffneten Kirche Fragen zu stellen, die wir ans Leben haben. Und sie laden ein, auch uns Fragen stellen zu lassen: „Wen sucht ihr?“ hat Jesus gefragt – als er verhaftet wurde. Das Mobiltelefon in einer Hand schlägt der Künsler die Brücke zu unserer Welt. Als Retter der Welt wird Jesus bezeichnet. Als einer, der zuerst unsere Herzen retten und dann mit uns die Welt verändern will. Darf er mich in meinen Gefühlen und Ideen stören? Ertrage ich, dass er nichts verschweigt? Ertrage ich, dass er aufdeckt, was nicht gesehen wird oder nicht gesehen werden soll, und dass er ausspricht, was ich nicht gerne höre? Ertrage ich, dass er zum Vorschein bringt, was nicht einmal ich in mir sehen will? Er streckt mir seine Hände entgegen: „Ich bin es, den du suchst.“
„Wen sucht ihr?“, fragt auch das fünfte Bild unserer Bilderreihe zur Fasten- oder Passionszeit, die uns der Künstler Ernest Hiltenbrand gemalt hat. Ab 22. Februar laden diese Bilder uns wieder ein, uns in der tagsüber geöffneten Kirche Fragen zu stellen, die wir ans Leben haben. Und sie laden ein, auch uns Fragen stellen zu lassen: „Wen sucht ihr?“ hat Jesus gefragt – als er verhaftet wurde. Das Mobiltelefon in einer Hand schlägt der Künsler die Brücke zu unserer Welt. Als Retter der Welt wird Jesus bezeichnet. Als einer, der zuerst unsere Herzen retten und dann mit uns die Welt verändern will. Darf er mich in meinen Gefühlen und Ideen stören? Ertrage ich, dass er nichts verschweigt? Ertrage ich, dass er aufdeckt, was nicht gesehen wird oder nicht gesehen werden soll, und dass er ausspricht, was ich nicht gerne höre? Ertrage ich, dass er zum Vorschein bringt, was nicht einmal ich in mir sehen will? Er streckt mir seine Hände entgegen: „Ich bin es, den du suchst.“