Bekämpfung von Menschenhandel: ein Aufruf

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„Tattoos, mit denen Zuhälter ihren Besitz Frau markieren, sind für Freier dasZeichen, dass sie als zahlender Kunde mit dieser Frau machen können, was sie wollen, egal ob sie dabei weint oder sich wehrt. Versucht eine Zwangsprostituierte, einen Freier dazu zu überreden, doch bitte wenigstens ein Kondom zu benutzen, wird trotzdem knallhart „alles ohne“ durchgezogen, denn: bezahlt ist bezahlt. (…) Es sind Männer, die gerne Frauen vergewaltigen. Prostitution gibt ihnen den Freiraum dazu, und sie sind Zuhältern, Drogen und Umständen wie Armut und Obdachlosigkeit dankbar, dass sie ihnen diese Möglichkeit zur Verfügung stellen, ohne sich für die Auslebung ihrer Gewaltphantasien offiziell strafbar zu machen“ (aus „Entmenschlicht“, Huschke Mau, die selbst den Ausstieg aus der Prostitution hinter sich hat).
Katrin Stalder,
Menschenhandel, eine moderne Form der Sklaverei, bei der schutzbedürftige Menschen als Arbeitskräfte oder zu sexuellen Zwecken ausgebeutet werden, kennt keine Grenzen und beeinträchtigt weltweit Millionen Menschenleben. Es passiert jetzt und heute auch in Zürich, in deiner Stadt (siehe z.B. Loverboy-Problematik: www.nau.ch/news/schweiz/loverboy-prozess-winterthur-ich-habe-schlimmes-mit-ihr-gemacht-66180365).

Menschenhandel widerspricht genau den Werten, die wir hochhalten, und es ist erforderlich, dass wir Massnahmen ergreifen, um unsere Stimme gegen diesen Missstand in unserer Gesellschaft zu erheben.

Als Glaubensgemeinschaft haben wir die Macht, etwas zu verändern. Indem wir uns selbst und andere aufklären, mit einschlägigen Organisationen zusammenarbeiten, das Bewusstsein in unsere Lehren integrieren und Überlebende unterstützen, können wir gemeinsam zur Ausrottung dieses abscheulichen Verbrechens beitragen.

Gemeinsam können wir für eine Welt einstehen, in der die Würde jedes Einzelnen geachtet wird und niemand im Schatten der Ausbeutung lebt. Eine Chance einzustehen haben auch Sie. Wir beginnen am Helvetiaplatz und laufen schweigend durch Zürich, um auf den stillen Schrecken dieser Tatsache aufmerksam zu machen. Wir freuen uns sehr, wenn auch Sie an diesem schweigenden Marsch teilnehmen.

Raffaela Turchi, Leitung DEEDS