Abschied und Aufbruch - Adieu Marcel

Berge (Foto: www.pixabay.com)
Adieu Marcel
Wenn ich an dich denke, kommt mir sofort unsere „Gartengespräch-Philosophie“ in den Sinn: Eine Pflanze, die am richtigen Ort steht und das bekommt, was sie braucht – Licht, Wärme, Nahrung, Pflege –, wird blühen und Frucht tragen. Das hast du exemplarisch gelebt – und auch in unserer Kirchgemeinde gefördert.

Sechzehn Jahre lang warst du als Sozialdiakon tätig: 2009 frisch vom TDS Aarau zu uns gekommen – zunächst in der Jugendarbeit, bald aber mit wachsendem Fokus auf Gemeindeentwicklung. Du hast Wissen und Erfahrung in Jüngerschaft, Leitung, Organisationsentwicklung und Projektarbeit eingebracht – und entscheidend mitgestaltet, was Hirzenbach heute ausmacht.

Du warst kein Theoretiker. Vieles hast du ganz konkret umgesetzt: Du hast das Colabora mitentwickelt, das Evangelische Studienhaus entscheidend mitgeprägt, das Stefansviertel von Anfang an konzeptionell begleitet.

Deine Fähigkeit, Dinge tief zu durchdenken und auf den Punkt zu bringen, hat uns besonders in Zeiten des Umbruchs sehr geholfen. Ich habe dich oft „Tiefseebohrer“ genannt – du bist den Dingen auf den Grund gegangen, ohne dich dabei in den Vordergrund zu drängen.

Du hast auch ein churchLAB mitaufgebaut – einen Raum, in dem wir neue Ideen entwickeln, prüfen und ordnen konnten. Daraus ist sogar deine neue Berufsbezeichnung entstanden: „Innokon“.

Lieber Marcel, du hast dich mit Herz, Verstand und einem grossen Mass an Bescheidenheit eingebracht. Du hast nicht nur Spuren hinterlassen – du hast unsere Kirchgemeinde entscheidend mitgestaltet.
Für alles, was du warst und gegeben hast:
Ein riesiges „Vergält’s Gott“.
Wir sagen von Herzen: Adieu – und auf Wiedersehen.
Thomas Bucher, Präsident der Kirchenpflege


Abschied und Aufbruch
Nach 16 sehr guten Jahren in Hirzenbach ist für mich die Zeit des Abschieds gekommen.

Diese Zeit war geprägt von wertvollen Begegnungen, gemeinsamen Entwicklungen und einem tiefen Vertrauen darauf, dass mit Gottes Hilfe immer wieder mehr möglich wird, als wir erwarten können.

Herzlichen Dank allen Freiwilligen, den Mitarbeitenden und der Kirchenpflege. Eure Heimat durfte meine Heimat werden – auch Gott sei Dank für diese gemeinsame Zeit. Es war bewegend mitzuerleben, wie die Gemeinde immer wieder auf Gott und die Welt gehört hat – sei es in Projekten im Quartier oder bei Weiterentwicklungen wie dem Stefansviertel.

Ich denke mit Dankbarkeit an Erlebnisse wie den Osthilfe-Einsatz in Rumänien, an inspirierende Zusammenarbeit oder an Momente, in denen Menschen über sich hinausgewachsen sind. Besonders beeindruckt hat mich die Gemeinde, indem sie betend, lernbereit, kreativ und immer wieder neu auf Gott ausgerichtet Zukunft gestaltet hat. Es ist mir eine Ehre gewesen, Teil dieses Weges sein zu dürfen.

Das Stefansviertel tritt nun in eine neue Phase. Es braucht andere Kompetenzen, als ich sie mitbringe. Gleichzeitig hat sich eine neue berufliche Perspektive ergeben: Ab Juni werde ich für die Kantonalkirche St. Gallen tätig sein und Gemeinden in ihrer Weiterentwicklung begleiten. In einer Zeit grosser kirchlicher Veränderungen werde ich nochmals viel dazulernen können – darauf freue ich mich.

Der Abschied fällt mir schwer – in Hirzenbach durfte ich über viele Jahre eine Art Traumstelle besetzen und selber aufblühen. Ich bin zuversichtlich, dass Gott die Gemeinde Hirzenbach weiterhin segnen wird – und dass die Gemeinschaft so zum Segen wird: für viele Einzelpersonen, Gruppen, das Quartier und die ganze Kirche.

Euch allen frohes Wirken und Feiern – auf dass ihr immer wieder eure Brote und Fische zur Verfügung stellt und erlebt, wie Gott damit Gutes und Schönes wirkt.
Marcel Grob, Innokon